Alumni

Ehemalige NEST-Studierende berichten von ihrem Studienjahr

Wenn Sie mehr zum Studienjahr erfahren möchten, können Sie gern mit ihnen in Kontakt treten.

Maximiliane Rink

„Ob man in Faraya mit Meerblick die Pisten unsicher macht, oder in Baalbek einen der größten römischen Tempel besichtigt; ob man in Batroun am Meer frühstückt oder in Beirut Hipster-Cafés entdeckt – in Libanons Städten ist für jeden etwas dabei, während das Umland mit landschaftlicher Schönheit besticht. Die Kultur des Landes scheint dabei ebenso durch die Einflüsse verschiedener Großmächte geprägt, wie durch die Suche nach der eigenen Identität seit der Unabhängigkeit. Beirut ist für mich Lebensfreude, Chaos, Unsicherheit und alles dazwischen. „Denn es ist besser, mit eignen Augen sehen als mit fremden“, schreibt schon Martin Luther. Und ich kann alle, die sich mit gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit beschäftigen, nur einladen, sich dieses kleine Land, seine Schwierigkeiten, sein Können, seine Schönheit, selber anzuschauen.“


Verena Urban (Heidelberg)

„Ich bin nun zurück an der Uni Heidelberg und bereite mich dort jetzt auf mein Staatsexamen in Theologie, Geschichte und Erziehungswissenschaften vor. Ich habe direkt davor an der NEST studiert, gehöre also zum SIMO Jahrgang 2013/14. Unser Lebens- und Studienalltag war sehr geprägt vom Bürgerkrieg im Nachbarland, insbesondere durch die Erzählungen und Eindrücke unserer syrischen Kommilitonen. Aber auch die Sicherheitslage im Land selbst war immer angespannt. Trotzdem haben wir alle das Jahr dort als sehr bereichernd empfunden, die Kurse an der NEST, aber auch unser Leben drumherum. Die Beschäftigung mit mir bis dato fremden christlichen Kirchen auf der einen, sowie mit dem Islam und seinen verschiedenen Ausprägungen auf der anderen Seite, haben für mich den Anstoß gegeben, vielleicht später nicht im klassischen Schuldienst, sondern im Bereich des Interreligiöser Dialogs tätig zu werden. Inshalla.“


Domenik Ackermann

„So viele verschiedene Gesichter eines Landes erlebt man wohl nur selten – nicht nur junge, alte oder westliche, arabische. Es ist erstaunlich, dass der Libanon und auch Beirut so viele unterschiedliche Gesichter birgt: Das Land zwischen Bergen und dem Meer, zwischen Schnee und Sonne. Aber auch die vielen unterschiedlichen Bezirke in Beirut, ob arabischer oder westlicher, christlicher oder islamischer, haben ganz unterschiedlichen Charakter. Nicht in allen Bezirken fühlte ich mich wohl – aber das ist das Schöne an den vielen Facetten: Ich fand immer ein wohliges Plätzchen. Schließlich beeindruckten mich die vielen Traditionen, das spannungsreiche Verhältnis von Christentum und Islam. Es ist und bleibt wohl in der Tat „spannend“ – aber es ist schön, dass ein Verhältnis herrscht. Annäherung wird gesucht, ernsthafter Dialog wird geführt. Mit diesem Ziel kam ich auch in den Libanon. Ich wollte mehr erfahren über diese Traditionen, mich sensibler machen für einen interkulturellen Dialog, andere in ihrem Glauben verstehen. Nun kehre ich zurück und habe vor allem mehr über mich selbst erfahren und über meinen eigenen Glauben etwas näher verstanden. Die NEST ist der geeignete Ort, um alles in einem zu erfahren.“